Protokollant: Luca Nahorn
Thema der Doppelstunde: Klausurbesprechung, Szenenanalyse „Nacht“, Besprechung der Szene „Vor dem Tor“
Zu Beginn der Stunde besprechen wir das Thema und die Aufgaben der nächsten Klausur am 8.12.
Die Aufgabe wird sein, einen kurzen Abschnitt (3-4 Seiten) einer Szene aus dem Drama „Faust“ zu analysieren, wie wir es auch schon in der Hausaufgabe für die Doppelstunde machen mussten.
Nach der Besprechung werden zwei der als Hausaufgabe angefertigten Szenenanalysen vorgestellt.
Wichtigste Aspekte beider Szenenanalysen:
- Durch Wagners Auftreten wird Komik erzeugt und die bis dahin erzeugte Spannung und Dramatik gesenkt.
- Faust und Wagner fungieren aufgrund ihrer verschieden Ansichten gegenüber der Wissenschaft als Kontrastfiguren, was zu Missverständnissen führt.
- Wagner glaubt, er muss nur viel lesen und alles verstehen, um Erkenntnis zu erlangen, wogegen Faust von Erfahrung und Gefühl spricht.
- Faust verhöhnt Wagner.
- Faust verwendet an einigen Stellen ihres Dialogs Ironie, die Wagner allerdings oftmals nicht versteht (Bsp. Verse 528-529).
- Faust und Wagner reden aneinander vorbei.
In dem zweiten Teil der Doppelstunde beschäftigen wir uns mit der Szene „Vor dem Tor“. Wir beginnen damit den Inhalt der Szene kurz wiederzugeben:
- Nach Fausts gescheiterten Entgrenzungsversuchen gehen Wagner und Faust spazieren.
- Die soziale Welt, in der Faust lebt, wird das erste Mal gezeigt.
- Bürger verschiedenster sozialer Stände werden nacheinander vorgestellt: Handwerker, Dienstmädchen, Schüler, Bürger, Bettler sowie Bauern.
- Faust wird von der Menge bewundert, doch er gehört nicht wirklich dazu.
- Faust denkt über seine Arbeit und seine durchgeführten Versuche nach.
- Am Ende taucht Mephisto in Form eines schwarzen Pudels auf.
Anschließend beschäftigen wir uns mit der Frage, welche Funktion die dargestellten Personen/sozialen Gruppen in der Szene haben:
- Fausts Verhältnis zu anderen Menschen wird dargestellt.
- Die Unterschiede zwischen Faust und anderen Menschen werden weiter verdeutlicht.
- Es erfolgt eine Stimmungsänderung. Die verzweifelte, deprimierte Stimmung, aus der vorherigen Szene, wird zu einer heiteren und fröhlichen Stimmung
- Faust wird als Teil der Gesellschaft dargestellt. Wagner sieht die Bürger lediglich als „Versuchskaninchen“.
- Kontrast zu Faust: Andere soziale Gruppen erfreuen sich am Leben wogegen sich Faust nur für das Erlangen der Allwissenheit interessiert.
Den Rest der zweiten Stunde beschäftigen wir uns mit der Bedeutung des Verses: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“ (Vers 940).
Die Szene zeigt Faust das erste Mal außerhalb seines Studierzimmers. Wir gehen davon aus, dass dies ein positives Gefühl, ein Gefühl des Wohlseins bei Faust hervorruft. Faust beschäftigt sich nicht mit seiner Arbeit, sondern genießt das Leben innerhalb der Gesellschaft.
Für die nächste Stunde, am Montag den 28. November, sollen wir die Szene „Studierzimmer“ vorbereiten und Mephistos Selbstdefinition in den Versen 1336-1378 mit eigenen Worten zusammenfassen.